Die Kraft der Worte in Supervision und Coaching - wie Sprache unser Leben gestaltet
- Annekathrin Straka

- 24. Juli
- 3 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 25. Sept.

Sprache wirkt. Immer. In jedem Gespräch, in jedem Gedanken, in jeder stillen Überzeugung. Mit der Sprache richten wir uns aus und formen unsere Wirklichkeit.
Als Supervisorin und Coach arbeite ich tagtäglich mit der enormen Kraft der Worte. In jedem Gespräch, in jeder Frage, in jeder Rückmeldung steckt eine große Gestaltungskraft. Sprache ist nie neutral – sie kann öffnen, klären, motivieren und verbinden. Aber auch verunsichern, verwirren, begrenzen, blockieren oder verletzen. „Worte wirken, wandeln Wirklichkeit.“ Dieser Satz ist nicht nur ein schönes Tautogramm – er beschreibt ein zentrales Wirkprinzip.
Sprache lenkt Aufmerksamkeit
In der Supervision geht es häufig um herausfordernde Situationen im beruflichen Kontext. Sprache ist hier nicht nur Mittel zum Zweck – sie ist Wegweiser. Schon die Art, wie ein Thema benannt wird, beeinflusst die Perspektive. Der Unterschied zwischen „Was ist das Problem?“ und „Was genau möchten Sie verändern?“ mag auf den ersten Blick klein wirken – doch er öffnet einen völlig anderen Denkraum. Er lädt dazu ein, sich nicht im Defizit zu verlieren, sondern Schritte in Richtung Lösung zu denken.
Die innere Sprache gestalten
In jedem Moment unseres Lebens spielt unsere innere Sprache eine zentrale Rolle. Unsere Gedanken – unsere stille innere Sprache – prägen unser Selbstbild, unser Handeln und unsere Emotionen. Ein zentrales Element in Supervision und Coaching ist daher der Blick auf die inneren Dialoge: „Wie sprechen Sie eigentlich mit sich selbst?“, "Welche Geschichte erzählen Sie sich über sich selbst?" Erschaffen Sie sich ein eher enges, selbstsabotierendes Innenleben?
Dann können in diesem geschützten Raum bewusst freundlichere und realistischere innere Haltungen und Dialoge erarbeitet werden, die Raum für Wachstum und Selbstmitgefühl schaffen.
Sprechen als Beziehungsgestaltung
In der Supervision – vor allem in der Arbeit mit Gruppen und Teams – zeigt sich Sprache als das zentrale Beziehungsinstrument und oftmals wird Kommunikation hier zur Stolperfalle. Ob Sätze Nähe oder Distanz erzeugt, ob jemand sich gehört fühlt oder in die Defensive gerät, hängt oft an feinen Nuancen. Hier wird besonders deutlich: Worte schaffen Beziehung. Ein „Ich verstehe dich“ kann Welten öffnen. Ein „Du machst immer alles falsch“ kann Gräben reißen.
Im Supervisionsraum kann dann exploriert werden, wie es sich anfühlt und auswirkt, achtsamer und klarer zu kommunizieren. Ich unterstütze dabei, Beobachtungen von Bewertungen zu trennen, Ich-Botschaften zu formulieren und Sprache als Brücke zu nutzen – nicht als Waffe.
Worte mit versteckter Spannung: Wenn Positives negativ wirkt
Ein besonders faszinierender Aspekt, der oft übersehen wird, betrifft Worte, die scheinbar etwas Gutes meinen – aber einen unheilvollen Klang in sich tragen und damit unbewusst Stress oder Ambivalenzen erzeugen können. Beispiele sind ent-spannen, ent-krampfen, ent-fesseln, schmerz-frei etc. Unser Unterbewusstsein hört die bekannten Stressworte Spannung, Krampf, Fessel, Schmerz und reagiert auf diese.
Was hilft? Achtsam mit Sprache umgehen. Worte wählen, die wirklich zu dem Gefühl führen, das wir ausdrücken oder erzeugen möchten: warm, weit, offen, sanft, ruhig, zufrieden, geborgen, wohlig.
Wie wir unsere Worte wählen, wählen wir unsere Welt
Ob in Supervision, Coaching oder im Alltag: Worte sind Werkzeuge. Worte sind Impulsgeber. Worte sind Anker für Zustände. Mit ihnen können wir neue Gedanken erschaffen, andere Gefühle erzeugen und unsere Welt aktiv mitgestalten.
Als Supervisorin und Coach erlebe ich täglich die Magie des Moments, wenn Sprache etwas in Bewegung bringt. Wenn Worte Türen öffnen: zu neuen Sichtweisen, mehr Selbstfürsorge und gelingenden Beziehungen.
Wenn Sie sich auf diesen Weg machen und die Kraft der Worte in Supervision und Coaching erfahren möchten, begleite ich Sie gerne – mit Herz, mit Klarheit und mit einer Sprache, die neue Räume öffnet.


